Irgendwie daneben geraten


Ist den Griechen  noch zu helfen?
Es ist wahrlich ein trauriges Kapitel für Europa und für Deutschland, was da in den letzten Tagen passierte. Eigentlich müsste man sich schämen, aber es kocht nur eine unbändige Wut hoch über bestimmte Leute in unserem Land, die es nicht lassen können, über Schwächere herzuziehen. In diesem Falle ist Griechenland der Schwächere. Von äusserem Staatsstreich ist heute die Rede, man will die SyrizaRegierung nicht in diesem Land, man will die Jasager der Konservativen, damit die Superreichen und Reichen ruhig schlafen können – Und zwar annähernd steuerfrei.
Ist das unser, UNSER Europa!?
War es das jemals? Was habe ich mir damals, 2002, versprochen, als der Euro eingeführt wurde? Was habe ich früher von der Europäischen Union gehalten, Mitte der Neunziger?! Wie naiv muss ich damals gedacht haben, dass ich da noch nicht aufgeschrien habe vor Schmerz, weil die Welt sich nicht änderte. Ja, die Welt!
Jetzt hat sie sich geändert, und wie. Dabei war es früher schon so. Die USA sind ein Schurkenstaat, Europa ist ihr Lakai, der kommentarlos alles übernimmt, was die sagen, indoktrinieren, kommandieren und intrigieren. Da hat sich nichts geändert, da wird nach wie vor geschleimt und hofiert, was das Zeug hält.
Da ist ein ewiger Kreislauf im Gange, so lange die USA die Nummer Eins auf der Welt sind. Sind sie es noch? Ich glaube schon. Sie zeigen uns Europäern schon noch, wo der Hammer hängt.
Warum lassen wir kleinen Wichte uns das gefallen, was diesen grossen Wichten einfällt, das sie mit uns machen können? Eigentlich ist sie richtig genial, diese Macht-Ausübung, es muss doch supersupergeil sein, ganzen Völkern zu zeigen, wer der grosse Macker ist. Und deren Oberhäuptlingen es ebenso sehr zu zeigen, wie macht-los die sind. Und die geben ihr Machtgefühl an die schwächeren Einzelländer, die ja soooo tief ökonomisch unter und hinter ihnen stehen, weiter – Und immer weiter, bis es kracht.
Ich fürchte, heute hat es in Griechenland gekracht. Tsipras muss zu Kreuze kriechen, seine Sparvorschläge sollen fast eins zu eins mit den letzten Vorschlägen der EU-Mächtigen übereinstimmen.
Eigentlich habe ich das vor fast einer Woche von Griechenland erwartet, nun ist es eingetreten. Es ist fürchterlich enttäuschend, was da mit Griechenland passieren wird.
Es ist die logische Abfolge der immer gleichen Prozedur: Wir haben die Macht, die Macht der Banken und des Geldes – Und Du musst kuschen! Waidmannsheil!
Die EU ist krank, immer kränker wird sie. Seit wann kränkelt sie so vor sich hin, die Ursachen werden verschwiegen, nur der Verlauf der Krankheit wird dokumentiert, aber nur, weil es nicht anders zu machen ist, und die Heilung wird verschleppt, weil es keine Rezepte für sie gibt.
Der Gedanke Europa stirbt, er wird jeden Tag weniger, die Idee eines geeinten Europas kann ruhigen Gewissens unter den riesigen Eurobergen für die Grossbanken begraben werden, weil anderes nicht zählt. Womit haben die Europäer das verdient? Womit haben die Griechen das verdient? Womit haben die ohnehin sterbenden Demokratien Europa´s dies verdient!?

Der Stadtwolf und die Kunst der Stadt


Ein Stadtwolf, meine Wenigkeit wohlgemerkt, gibt sich die Ehre. Ein wenig grau bin ich schon im Fell geworden, aber meine Reisszähne sind noch voll in meinem Besitz. Nur gibt es in meiner Heimatstadt Blieskastel nix Anständiges mehr zu reissen, die Grosskopfeten haben die Reissleine gezogen, ehe sie davonfliegen konnten.
Es macht nichts, mich hungerts und dürstets nach anderen Dingen, die schneller kommen und nie wieder weggehen.
Einer Subkultur hier in der Stadt und ihrer Umgebung zu begegnen, kommt einem Suizidversuch gleich. Da mein Wolfsdasein mir dies nicht erlaubt, bin ich gezwungen, dem Grund nachzugehen. Hier ist alles Leben stromlinienförmig, dafür muss es doch einen Grund geben. Reiche sind reich, ja, verschnöselt, bigott sind sie nicht nur, sondern auch noch ignorant, was andere Personen angeht – Aber: Sie sind nicht die Hauptvertreter der Stadt. Ich weiß, dass hier und anderswo nur das Geld zählt in der Gesellschaft, welche Gesellschaft das immer sein mag, es ist nicht die wahre und nicht jene Sozietät non plus Ultra.
Aber was ist es dann?
Ich schleiche, ich krieche, ich renne, ich streune durch die Straßen und finde – Nichts. Niemanden. Nada. Es ist heute, gestern und morgen so, als würden Geister hier leben, die das Leben hassen, weil sie nun nicht mehr existieren in diesem Diesseits. Eine andere Erklärung kann ich momentan nicht finden. Also muss ich meine Recherchen auf dieser Behauptung aufbauen.